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Existenzgründung und Förderung: Start-Up-Unternehmen aufgepasst!

Eine Existenzgründung ist kein leichtes Unterfangen. Es bedarf mehr als einer guten Geschäftsidee, um erfolgreich „Unternehmer“ zu werden. Eine wesentliche Grundlage ist ein ausgereifter Businessplan, der die Ernsthaftigkeit des Existenzgründers in seinem Vorhaben sowohl in technischer als auch kaufmännischer Hinsicht belegen kann (siehe hierzu auch unsere News „Existenzgründer: Business-Plan- was ist das eigentlich?“).

Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz

Dann geht es aber weiter, und der Existenzgründer muss Partner finden, die ihn bei der Umsetzung der Idee insbesondere finanziell unter die Arme greifen. Hier ist die ISB Rheinland-Pfalz möglicherweise ein passender Ansprechpartner, da sie gerade für Unternehmen, die in Rheinland-Pfalz ihren Geschäftssitz begründen, eine Vielzahl von Förderinstrumenten bereithält und zudem mit einer langjährigen Erfahrung in dem ein oder anderen Bereich Vorreiter ist.

So ist die ISB als Anstalt des öffentlichen Rechts mit dem staatlichen Auftrag der Wirtschafts- und Wohnungsbauförderung ausgestattet, was sie schon deswegen als interessanten Ansprechpartner erscheinen lässt. Sie konzentriert sich hierbei auf die Ausreichung von Darlehen, die Hingabe von Bürgschaften, die Zuschussgewährung und die Übernahme von Risikobeteiligungen nebst den dazugehörigen Serviceleistungen (z.B. Investorensuche).

Zuschüsse

Bei der anlassbezogenen Förderung geht es regelmäßig um Zuschussförderung, also tatsächlich die Zurverfügungstellung von Liquidität, die das Unternehmen unter den Vorgaben der Förderrichtlinien einsetzen kann und nicht zurückzahlen muss. Hier ist die ISB mit Mitteln des Landes, des Bundes und der EU unterwegs. Die Förderung kann regional anlassbezogen (gewisse Gebiete werden bei Investitionen gefördert), energie- und ressourcenorientiert ausgerichtet (Investitionen in Anlagevermögen zur Steigerung der Energieeffizienz, die gutachterlich belegt sein muss) oder mit Blick auf die Schaffung von Barrierefreiheit im Tourismus ausgestaltet sein. Die Zuschüsse können bis zu 40 % der Investitionssumme ausmachen.

Allen Zuschussverfahren ist allerdings eines gleich: Der Investitionsbeginn muss nach dem Zeitpunkt der Bestätigung der grundsätzlichen Förderfähigkeit durch die ISB liegen.

Wer zu früh mit dem Vorhaben beginnt, zerstört sich unwiderruflich die Fördermöglichkeit. Planungskosten (insbesondere solche, die für die Antragsstellung gegenüber der ISB erforderlich sind, wie zum Beispiel die Begleitung der Antragsstellung, Kostenplanungen etc.) sind unschädlich, allerdings auch nicht förderfähig.

Unternehmensfinanzierung

Daneben gibt es Unterstützungen zur Unternehmensfinanzierung, die durch zinsbegünstigte Darlehen im sogenannten Hausbankverfahren gewährt werden können. Hier gibt es verschiedene Töpfe, auf die die ISB zugreifen kann. Häufig kann sie sogar gegenüber der KFW aufgrund der regionalen Anbindung weitere Vergünstigungen einräumen. So können die Tilgungsmodalitäten, aber auch der Zinssatz, die Bereitstellung und eine gewisse Haftungsfreistellung Motiv sein, ein solches Darlehensprogramm der ISB anzufragen.

Aber auch konsortiale Aufgaben kann die ISB übernehmen und so als alternativer Finanzierungspartner bei der Krediterlangung helfen.

Schließlich kann durch Bürgschaften – ebenfalls im Hausbankverfahren – das Fehlen von Sicherheiten in geeigneten Fällen überwunden werden, um betriebswirtschaftlich sinnvolle und tragfähige Vorhaben nicht an dem Mangel ausreichender Kreditsicherheiten scheitern zu lassen.

Venture Capital

Gerade für Existenzgründer kann es auch spannend sein, die ISB als engen Eigenkapitalpartner (sogenanntes Venture-Capital = Risikokapital) zu gewinnen. Hierbei prüft die ISB die wirtschaftlichen Erfolgsaussichten des Unternehmensplanes und bietet mit offenen Gesellschaftsbeteiligungsmodellen, häufig in Kombination mit verdeckten Beteiligungsmodellen (zum Beispiel stille Gesellschaft) in enger Abstimmung mit entsprechendem Kapitalbedarfsplanungen eine Begleitung an, die den Einstieg in die unternehmerische Existenz nicht selten überhaupt erst ermöglicht. Denn der Existenzgründer ist in der Regel nicht so finanziell ausgestattet, dass er sein Investment alleine stemmen kann.

In dieser Struktur ist die ISB auf eine sanfte Exit-Strategie ausgerichtet, die eine hohe Flexibilität für Existenzgründer bietet. Aufgrund der vielfältigen Erfahrung, die die ISB mit verschiedenen Venture-Capital-Fonds unter ihrer Führung hat, wird auch regelmäßig ein wertvoller Know-How-Transfer angestrebt, der dem Existenzgründer gerade in der schwierigen Anfangsphase wichtiges Geleit sein kann.

Fazit

Es gibt also viele Möglichkeiten, die ISB auf der Kapitalbeschaffungsseite als Finanzpartner einzusetzen, sei es in der Existenzgründungsphase, in der Expansionsfinanzierung oder der schlichten Unternehmensinvestition allgemein. Die richtige Vorbereitung auf ein solches Gespräch mit der ISB kann die entscheidenden Weichen stellen, weswegen die professionelle Begleitung im Vorfeld zu empfehlen ist.

Dr. A. Fromm

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