Wir haben schon an dieser Stelle erwähnt, dass Bezüge aus Kurzarbeitergeld zwar steuerfrei sind, aber als Lohnersatzleistungen – ebenso wie Arbeitslosengeld, (Kinder)-Krankengeld oder Elterngeld – dem Progressionsvorbehalt unterliegen. Das bedeutet, dass der Arbeitnehmer, der Kurzarbeitergeld bezogen hat, dieses zwar nicht versteuern muss, aber seine sonstigen Einkünfte, die er hat, werden um den Betrag des Kurzarbeitergeldes fiktiv erhöht, wodurch sich eine Steuerlast ergibt, die bei Erhalt dieses erhöhten Betrages an Steuern zu zahlen wäre: Zwar wird auf das Kurzarbeitergeld diese Steuerlastquote nicht erhoben, aber auf die anderen Einkünfte, die durch diesen Progressionsvorbehalt hochgehoben wurde auf eine höhere Progressionsstufe. Es kann sich also durchaus durch das Kurzarbeitergeld (oder andere Lohnersatzleistungen) ein höherer Steuersatz für das Einkommen eines Arbeitnehmers ergeben auf sein restliches und sonstiges Einkommen, was dann im Ergebnis zu Steuernachzahlungen führen wird. Deshalb sollten Arbeitnehmer vorsorglich überprüfen, ob Sie sonstige Einkünfte neben etwaigem Kurzarbeitergeld (oder Arbeitslosengeld, Krankengeld, Elterngeld, Verdienstausfallentschädigung nach Infektionsschutzgesetz) bezogen haben, um festzustellen, wie die fiktiv sich ergebende höhere Einkommensteuer-Belastungsquote aus der Summe der sonstigen Einkünfte und der Lohnersatzleistungen den maßgeblichen Steuersatz bestimmen wird, der auf ihre Einkünfte ohne die steuerbegünstigten Lohnersatzleistungen entfallen wird. Er hat dann dafür eine Steuererklärung in 2020 abzugeben!
Kurzarbeit kann zur Steuerfalle führen!
Ähnliche Artikel
Steuerliche Überprüfungen, mit denen unsere Mandanten in diesem Jahr rechnen müssen
19.04.2024 | Steuerrecht
a) Steuerliche Verbesserungen Es ist üblich und typisch, dass die Finanzämter bzw. die Finanzverwaltung jährlich im Voraus Prüfungsgebiete feststellen, die schwerpunktmäßig dann in der Folgezeit zu überprüfen sein werden. Im Jahr 2024 wird das Finanzamt …
Wir können auch Kunst im öffentlichen Raum
16.04.2024 | Kanzlei-News
Bei uns geht es nicht nur um Recht und Zahlen, sondern stets auch um Kreativität, Inspiration und Stil. Deshalb sind wir sehr glücklich, dass wir unsere Kanzlei mit einem besonderen Kunstwerk verschönert haben – ein …
Spekulationssteuer beim Familienheim im Scheidungsfall
22.03.2024 | Steuerrecht
Nicht selten ist es in Scheidungsfällen so, dass ein Ehepartner aus dem (gemeinsam) erworbenen Eigenheim auszieht. Dann entsteht häufig der Wunsch, die Immobilie entweder an den anderen Ehepartner oder das gesamte Eigentum an einen Dritten …
Spekulationssteuer bei Verkauf eines Erbanteils?
01.03.2024 | Erbrecht, Steuerrecht
Es kommt sehr häufig vor, dass in Erbfällen (größeres) Immobilienvermögen in der Verwaltung der Erbengemeinschaft landet. Nicht so häufig ist es aber erfahrungsgemäß, dass die Erbengemeinschaft aus homogen agierenden Erben besteht, die langfristig die gleichen …
Geleistete Anzahlungen sind kein schädliches Verwaltungsvermögen
23.02.2024 | Erbrecht
In der Erbschaft- und Schenkungsteuer gilt die sogenannte Betriebsvermögensprivilegierung, wonach betriebliche Einheiten im Falle einer unentgeltlichen Übertragung unter gewissen Voraussetzungen zu 85 %, unter Umständen sogar bis zu 100 % steuerfrei gestellt werden. Der Gesetzgeber …