Seit Ende 2022 ist der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) erweitert und spezialisiert worden, weil bestimmte Informationen in Textdokumenten erkennbar angesammelt und interpretiert sowie fortentwickelt werden können, so z.B. auch im Rechtswesen: Die Mandanten erinnern sich sicherlich an Schlagzeilen, dass ChatGPT in der Lage sei, Anwälte zu ersetzen, Verträge selbst zu fertigen und das sogar besser, als wenn ein Anwalt eingeschaltet würde.
Es gibt eben sogenannte Large Language Models (LLM), wie das ChatGPT, das in der Lage ist, auch längere Texte zu verarbeiten in natürliche Sprache, die dann eingesetzt werden können, um menschliche Eingaben in Textform zu verstehen. Das reicht, um Übersetzungen durchzuführen, Antworten auf Fragen zu geben und menschenähnliche Texte zu generieren. Gerade juristische Vermerke, insbesondere Verträge und Schriftsätze, eignen sich, weil sie auf einer Kombination von Techniken des Maschinenlernens und der Künstlichen Intelligenz (KI) basieren, sodass sie in der Lage sind, selbst lange Sequenzen von Worten zu verarbeiten und dabei Zusammenhänge zu berücksichtigen.
Wenn man einmal einen Schriftsatz, der ausschließlich von ChatGPT erstellt worden ist, zur Kenntnis nimmt, staunt man über den Detailreichtum, den die Texte aufweisen, aber Vorsicht! Nicht alles, was da steht, ist richtig, und es sind längst Kunstfertigkeiten im KI-Markt entwickelt worden, die eben falsche Texte und falsche Quellen decouvrieren!
Wer sich also einbildet, er könne über ChatGPT ohne weiteres seinen Anwalt ersetzen, weil er leichte Sachverhalte (z.B. einen Verkehrsunfall) selbst schriftsätzlich ausformuliert, bei Gericht einreicht und dann hofft, eine mögliche Klage dadurch zu gewinnen, vielleicht sogar in dem Irrglauben, dem Gegenanwalt, der kein ChatGPT verwendet hat, überlegen zu sein, erkennt spätestens beim Urteil seinen Irrtum: ChatGPT funktioniert als Maschine, es versteht nicht die Texte, die es erhält und auch generiert, sondern liefert nur Analyse und eine Ausgabe, die auf vorbestehenden juristischen Mustern basiert und die Wahrscheinlichkeit von Wortkombinationen fortentwickelt.
Den Anwalt ersetzen können ChatGPT-Texte nicht! Wir können also unseren Mandanten nur den warnenden Hinweis geben, sich nicht alleine auf ChatGPT zu verlassen. Sie können sich damit gerne vorab informieren und damit „anders“ in die Beratung einsteigen, aber sich darauf verlassen sollten sie sich keinesfalls. Denn diese Maschinen können nicht erkennen, ob ihre Informationen, die sie zum Ergebnis haben gelangen lassen, korrekt, vollständig, aktuell und vor allem kohärent sind.
Also: Vorsicht bei ChatGPT im juristischen Alltag!