Im „verflixten 7. Jahr“ hatte die FROMM TaxConsult GmbH zum traditionellen Koblenzer Steuerforum eingeladen, um wie jedes Jahr den interessierten Zuhörerkreis über aktuelle Themen mit dem Blick über den Tellerrand zu informieren.
In gewohnt homogenem und vertrautem Umfeld war diesmal Frau Brigitte Hentgen-Reggentin als Expertin eingeladen, um über das „Mosaik der Fallstricke bei Vermögens- und Altersabsicherung“ zu sprechen. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung spannte sie einen weiten Bogen zwischen Themen, die dem Finanzaufbau und der Altersabsicherung gewidmet sind. Mit zahlreichen Beispielen aus der Praxis, die die Problemfelder plastisch vor Augen führten, skizzierte sie ein klares Bild der Eckdaten, die für einen Vermögensaufbau und für dessen Absicherung maßgeblich sind. So zeigte sie, dass je nach unterschiedlicher Lebensphase auch die Anlagestrategien sowie die abzusichernden Risikofelder definiert und individuell an die einzelnen Bedürfnisse anzupassen sind. Eine Rentenvorsorge für minderjährige Kinder sei aus ihrer Sicht beispielsweise in der Regel eine wenig sinnvolle Investition. Eindrucksvoll vermittelte sie auch die Bedeutung der Vermögensallokation in verschiedenen Risikoklassen:
Während riskante Investments die Früchte des „Vermögensbaumes“ darstellen, die bei schon geringfügigeren Stürmen verloren gehen können, sind risikoarme Investitionen, also in die Wurzel des „Vermögensbaumes“, auch in stürmischsten Zeiten beständig. Die richtige Mischung macht eine nachhaltige Vermögensbildung aus.
Auch die Sachrisiken des Lebens gilt es richtig zu bewerten, wie zum Beispiel die Erwerbs-/Berufsunfähigkeit, die Pflege oder auch etwaige Wohngebäuderisiken.
Nur wenn alle Felder individuell auf den Bedarf des Mandanten abgestimmt sind, kann sich der Mandant sorglos den Kerndingen des Lebens widmen, in der Gewissheit, dass sein Vermögensaufbau und dessen Absicherung – auch fürs Alter- gewährleistet sind.
Im Anschluss an den Vortrag beschäftigte sich Herr Dr. Andreas Fromm mit den Themen der Unternehmensnachfolge, diesmal allerdings mit dem Schwerpunkt auf die Problembereiche der „externen Nachfolge“. Nach einführenden Worten zu der Problematik der „gefühlten Gerechtigkeit bei der Verteilung des Vermögens“, wurden im Anschluss die zu erwartende Bundesverfassungsgerichtentscheidung und deren Auswirkungen für die Praxis analysiert.
Auch hier spielt letztlich der Gerechtigkeitsgedanke eine entscheidende Rolle, was vermutlich dazu führen wird, dass die derzeitigen Betriebsvermögensprivilegien kassiert werden.
Im Anschluss daran wurde aus der Erfahrung in der Praxis das Problem beschrieben, dass es gelegentlich an einem Nachfolgeaspiranten in der eigenen Familie fehlt, und insofern das Vermögen nur durch eine externe Nachfolge gesichert werden kann. Die dabei auftretenden Problemfelder, wie zum Beispiel die Vorbereitung des abzugebenden Betriebes für einen „regelmäßig kaufmännisch geleiteten“ externen Nachfolger sowie die Beachtung des steuerlichen Umfeldes und der darin enthaltenen Steuerfallen wurden mit Praxisbeispielen und Gestaltungsansätzen unterlegt.
Auch die Nachfolgelösung unter Einbindung einer gemeinnützigen Stiftung wurde aufgegriffen und deren erheblichen Effekte, die zur Absicherung der abgebenden Generation sowie zur Stärkung der gemeinnützigen Einrichtung zur Erfüllung deren Zwecke führen, aufgezeigt.
Im Anschluss an die wertvollen Beiträge wurde bei einem Gläschen Wein und kleineren Leckereien noch viel diskutiert und das „Netzwerk des Vertrauens“ auch unter den Zuhörern ausgebaut.
Die 7 schien diesmal eine gute Zahl zu sein, sodass man sich auf das 8. Koblenzer Steuerforum freuen kann.