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Wenn nicht jetzt, wann dann? Unternehmensnachfolge als strategische Aufgabe (Abendveranstaltung vom 18.03.2014)

Im Rahmen eines Unternehmerseminars, welches gemeinsam mit dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft und unserer Kanzlei hier in den Kanzleiräumen stattfand, konnten wir am 18.03.2014 zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region begrüßen. Thema des Abends war die Regelung der Unternehmensnachfolge, die von allen Beteiligten als echte strategische Aufgabe zur Sicherung des Lebenswerks der Unternehmerfamilie angesehen wurde.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Herrn Matthias Richter, Leiter des Kreisverbandes Region Mittelrhein des BVMW sowie durch den Gastgeber, Herrn Dr. Michael Fromm, startete Herr Thomas Schilling, Mitinhaber und Geschäftsführer des Autohauses Schilling (Renault, Dacia und Nissan) in Koblenz mit seinem Impulsvortrag zum Thema „Praktische Erfahrungen bei der Unternehmensnachfolge“. Herr Schilling schilderte insbesondere, wie er seinen Familienbetrieb vor geraumer Zeit übernommen und mit welchen Problemen er, unter anderem auch in der Akzeptanz seitens der Mitarbeiter, konfrontiert gewesen war. Sein Ansatz für eine gelungene Unternehmensnachfolge war hierbei nicht nur auf das persönliche Verhältnis zwischen Übergeber und Übernehmer gerichtet, sondern Herr Schilling sah es als weiteren wichtigen Gesichtspunkt bei Anwendung eines „weiten“ Unternehmensnachfolgebegriffs an, auch in Bezug auf die Mitarbeiterstruktur stets die Zukunft im Auge zu behalten: Gerade die Familienbetriebe hätten diese strategische Aufgabe gemeinsam mit den Mitarbeitern anzugehen. Übereinstimmend auch mit dem Publikum kam er zu dem Ergebnis, dass die Regelung der Unternehmensnachfolge keine Aufgabe von „kurzer Zeit“ sei, sondern dass sich diese über mehrere Jahre entwickeln und entsprechend auch gelebt werden müsse.

Diesem Gedanken folgte auch der zweite Referent des Abends, Herr Dr. Michael Fromm, der auch unter rechtlichen und steuerrechtlichen Gesichtspunkten das Thema der Unternehmensnachfolge als langfristige und strategische Aufgabe ansah. Mache sich der Unternehmer Gedanken zu seiner Nachfolge, seien die Rechtsgebiete des Erbrechts, des Eherechts, des Gesellschaftsrechts, aber auch des Steuerrechts zwingend unter Berücksichtigung der in ihrer Gesamtheit zu erfassenden familiären und wirtschaftliche Situation des Übergebers miteinander zu koordinieren.

Dr. Fromm betonte, dass gerade das aktuelle Erbschaftsteuerrecht viele Spielräume lasse, um die Liquiditätsbelastung, die mit einer Unternehmensnachfolge verbunden sein kann, in Grenzen zu halten. Diese Chance müsse man nutzen, bevor die heute geltenden Privilegien, etwa aufgrund einer ausstehenden Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, reduziert würden.

Der letzte Referent, Herr Martin Neudecker von der IHK Koblenz, berichtete schließlich aus der Praxis des täglichen Geschäfts der Industrie- und Handelskammern. Er hob insbesondere hervor, dass Unternehmensnachfolge nicht immer im Familienbereich gelingen könne, weshalb unter Umständen auch auf externe Nachfolgemöglichkeiten zurückgegriffen werden müsse. Hierzu stellte er das Instrument der Internetbörse „nexxt“ vor, einer Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in Zusammenarbeit mit der KfW Bankengruppe und den IHK’s/HWK’s. Über diese bundesweite Börse könnten sowohl Verkäufer eines Unternehmens als auch Kaufinteressenten zusammenfinden, wobei über Auswahlkriterien die Suche nach dem geeigneten Nachfolger bzw. dem geeigneten Unternehmen sachgerecht eingegrenzt werden könne. Zusätzlich stünden die IHK-Berater und –Lotsen zur Verfügung, um den Nachfolgeprozess zu begleiten.

Der Abend endete nach den Schlussworten von Frau Jutta Haupt, ebenfalls Leiterin des Kreisverbandes Region Mittelrhein des BVMW, mit einem geselligen get together, bei dem die Gedanken des Seminars weiter ausgetauscht wurden. Die durchweg positiven Rückmeldungen zur Veranstaltung geben Anlass zu Wiederholungen, worüber wir Sie auch auf unserer Internetseite auf dem Laufenden halten werden.

 

BVMW1

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